Was bedeutet für dich Mutterliebe? Für mich ist es die einzige bedingungslose Liebe. Ein ganz intensives, schönes Gefühl, das einem gegeben wird. Ich hatte dieses Gefühl jedoch nicht von Geburt an, sondern es wuchs von Tag zu Tag. Und zwischendurch, vor allem während der verrückten Pubertät, entliebte ich mich hin und wieder auch ein bisschen von meinen Kindern. Ich glaube, das ist von der Natur so gemacht, weil sie eines Tages aus dem Haus gehen und sich abnabeln.
In welchem Moment fühlst du dich als Mutter vollkommen glücklich?
Es gibt verschiedene Arten von Glück. Die eine Art von Glück fühle ich, wenn mich mein Kind umarmt und sagt, «I love you, Mom». Dieses Gefühl, dass man geschätzt wird für das, was man dem Kind gibt, was man ihnen alles ermöglicht. Das andere ist aber auch der Stolz, der mich erfüllt, wenn ich mein Kind bei einer Aufführung erlebe oder es sich gegenüber anderen sehr sozial und loyal verhält.
Und wann würdest du dich als Mutter am liebsten unter dem Sofa verkriechen?
Da gibt es verschiedene Momente. (lacht) Wenn sie sich zum Beispiel in meinen Augen unanständig in der Öffentlichkeit verhalten. Wenn sie etwas tun würden, wo ich ethisch nicht dahinterstehen könnte oder dass sie sich einfach so danebenbenehmen, dass man sie nicht mehr erträgt. Unter dem Sofa verkriechen ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber es gibt Momente, da möchte ich gerne die Tür schliessen und sie weder sehen noch mit ihnen diskutieren.
Lässt man sich als Mutter von anderen beeinflussen?
Ich weiss nicht, ob beeinflussen das richtige Wort ist. Ich lasse mich gerne beraten, tausche mich oft mit Freundinnen und meinem Mann aus, wenn ich ihre Meinung zu einem Thema hören möchte, oder ich wissen will, ob ich vielleicht überreagiert habe. Ich bin kein Mensch, der sich gross von anderen beeinflussen lässt. Aber Ratschläge können sehr hilfreich und inspierend sein.