Einer meiner Lieblingseffekte der Quarantäne war, dass man nicht zu viele Optionen hatte. Man musste sich nicht entscheiden, in welcher neuen Bar man sich auf einen Drink trifft oder auf was für einen Städtetrip man gerade Lust hat. Dies hat mir eine Ruhe gebracht, die ich gerne in der Zeit nach dem Coronavirus weiter kultivieren möchte.
Eigentlich versuche ich jedes Jahr, mindestens in ein Land zu reisen, in dem ich noch nie war. Das hat mich schon an Orte wie Bhutan oder letztes Jahr in die Mongolei geführt. Da ich auch sonst durch meinen Job viel unterwegs bin, habe ich aber vor allem die letzten Jahre öfter wieder das Verlangen nach der Schweiz gespürt: Im Sommer dachte ich im stickigen Los Angeles öfter über die saubere und leicht kühle Schweizer Bergluft nach. Auch die Aussicht von den Bergen ist unschlagbar. Darum, und dies nicht nur wegen Mangels an Optionen, denke ich, dass ein Sommer in den Alpen eine wunderbare Option sein kann.
Seit ich klein bin, gehe ich mit meinen Eltern nach Arosa. Die Wanderung von Innerarosa via Schwellisee an den Alplisee (2140 m ü. M.) kann ich jedem empfehlen. So ein schönes Tiefblau wie jenes des Sees habe ich sonst noch nirgends auf der Welt gesehen. Am Seeufer kann man picknicken – ich habe mich bis jetzt erst bis an die Knie ins eiskalte Wasser getraut –, und zum Baden auf dem Rückweg machen wir darum meistens einen Abstecher ins Strandbad Untersee in Arosa.
