Silvia Jauch

Stay@Home

Ich liebe Movie-Nights. Zu Hause auf der Couch in Decken und Kissen halb versunken und währenddessen an riesigen Keksen rumknabbern. Wisst ihr, welche Kekse ich meine? Es sind diese handtellergrossen krümeligen Butterkekse mit Schokowürfeln drin. Und wenn man abbeisst, dann krümelt man sich und die halbe Couch voll. Aber das stört ja nicht – solange man eine Fellnase wie die meine hat. Also, um die einzelnen Infos zu einem ganzen Bild zusammenzufügen, versuche ich es euch mit folgender Beschreibung leicht zu machen: Ich, mit ungekämmten Haaren auf Kekskrümeln sitzend, mit einem Hund, der entweder schläft oder auf mir rumstampft und sich dabei in der Decke verheddert. Erinnert, abgesehen von der Schnüffelnase, irgendwie an einen grossartigen Film mit Renée Zellweger von 2001.

Stay@home
Silvia Jauch
04.02.21
ICH TRÄUME INZWISCHEN FAST JEDE NACHT VOM MEER, VON VOLLGESTOPFTEN REISEKOFFERN, FLUGHÄFEN UND SAND ZWISCHEN MEINEN ZEHEN.


Wie gesagt: Ich liebe solche Abende. Ich habe sie auch geliebt, nachdem wir den ersten Lockdown hinter uns brachten und ich bereits mit meiner Couch und dem Fernseher Überstunden machte. Und auch dann noch, als meine Ferien ins Wasser fielen. Und sogar bis vor Weihnachten fand ich es auch noch okay. Aber jetzt wird es langsam etwas zäh, die Kekse schmecken trockener und die Couch hat nun einige permanente Sitzabdrücke abbekommen. Es ist okay und nicht weiter schlimm, aber trotzdem kam mit der Routine der Filmabende ein neues Gefühl dazu: Fernweh.


Ich träume inzwischen fast jede Nacht vom Meer, von vollgestopften Reisekoffern, Flughäfen und Sand zwischen meinen Zehen. Und immer öfter schweifen meine Gedanken weit weg von den Lästereien in «Bridgerton» und lassen Decke, Kissen und Kekse hinter mir, um mich an ferne Orte zu träumen.


Ich erinnere mich an das Gefühl, wenn man am Morgen in glatten weissen Laken erwacht und als erste Handlung in einen wunderschönen Bikini schlüpft und die Terrassentür öffnet. Warme salzige Luft überflutet einen und man kann sich nicht sattsehen an dem schier endlosen gekräuselten Meer. Aber einmal Blinzeln und man ist zurück auf seiner Couch und realisiert zu spät, dass die Kekse gerade von der Fellnase abgeleckt wurden. 


Gerne würde ich euch jetzt wundervolle Tipps mitgeben, um die weiteren Stunden zu Hause geniessen zu können. Aber ganz ehrlich, dann müsst ihr zurzeit gerade irgendeinen anderen Blog lesen. Denn ich bin meine Ideen losgeworden, finde Entschleunigung inzwischen ziemlich öde und zünde auch keine Duftkerzen mehr an. Viel lieber gucke ich mir die Insta-Story von Nadine Strittmatter an, die gerade irgendwo zwischen Pyramiden und dem Nil herumwandelte und in mir mein Fernweh weckt.

Silvia Jauch
Pflanze
Silvia Jauch

Rein in meinen Pyjama mit ungekämmten Haaren und einer rümpfenden Nase über mein täglich grüssendes Murmeltier. Aber im Kopf und im Herzen sehe ich mich bereits über den heissen Sand laufen, in der einen Hand Flossen und Maske und in der anderen meine Unterwasserkamera. Und ich halte mich an diesem Bild gerade fest und bin mir nicht böse, wenn ich zurzeit kaum mehr aus meiner geliebten Loungewear herauskomme und die unfreiwillig gelebte Entschleunigung nur noch mit weniger hübschen Worten beschreibe. 


Denn manchmal ist einfach das einzig Richtige, wenn man sich eben mal nichts zurechtbiegt und schönredet, sondern die Nase rümpft und davon träumt, wie es sein wird, wenn wir wieder unser normales Leben zurückhaben – sofern es überhaupt jemals als normal bezeichnet werden konnte. 


Aber dieser Gedanke ist mir gerade zu anstrengend und ich bleibe jetzt einfach in meinem neuen Lieblingspyjama auf der Couch und gucke mir alte Urlaubsfotos an, während ich mit einem Grinsen im Gesicht leise vor mich hin schimpfe über meinen Corona-Alltag.

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